Staatliche Graphische Sammlung München


In einem  gemeinsam mit dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte initiierten Projekt erforschte die Staatliche Graphische Sammlung München die Herkunft von 617 Zeichnungen und Aquarellen von Jakob von Alt (1789–1872) und seinem Sohn Rudolf von Alt (1812–1905).

Das 1959 von der Treuhandverwaltung von Kulturgut in München überwiesene Konvolut war überwiegend durch den »Reichsleiters der NSDAP« Martin Bormann (1900-1945) und seine Mittelsmänner im Auftrag Hitlers zusammengetragen worden. Noch bis in die 1930er-Jahre waren die Grafiken vielfach im Besitz jüdischer Sammler in Wien.

Dieser Sammlungsbestand wurde nun systematisch erschlossen. In einer Ausstellung in den Räumen der Staatlichen Graphischen Sammlung München in der Pinakothek der Moderne (23.07–11.10.2015) und in einem Katalog (»Rudolf von Alt. ›…genial, lebhaft, natürlich und wahr‹. Der Münchner Bestand und seine Provenienz« erschien im Juli 2015 im Deutschen Kunstverlag, Berlin) wurden die Ergebnisse dokumentiert. Beides wirft nicht nur ein Schlaglicht auf die problematische Rezeptionsgeschichte Rudolf von Alts im Nationalsozialismus, sondern gleichermaßen auf die Herausforderungen der Provenienzforschung.

Das Projekt wurde von der Arbeitsstelle für Provenienzforschung am Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin (heute: Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, Magdeburg), von Dezember 2011 bis September 2013 gefördert.

Als Grundlage zukünftiger Provenienzforschung wurden 2018/19 die Jahresinventare der Zeichnungen ab 1933 in der Museumsdatenbank vollständig erfasst und die Erwerbsnachweise eingepflegt. Parallel wurde eine erste Kategorisierung nach den Kriterien der so genannten Provenienzampel vorgenommen, um eine Ausgangsbasis für die weitere Erforschung der Provenienzen zu bekommen. Das Projekt wurde durch die Förderung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst ermöglicht.

Als Grundlage zukünftiger Provenienzforschung wurden 2018/19 die Jahresinventare der Zeichnungen ab 1933 in der Museumsdatenbank vollständig erfasst und die Erwerbsnachweise eingepflegt. Parallel wurde eine erste Kategorisierung nach den Kriterien der so genannten Provenienzampel vorgenommen, um eine Ausgangsbasis für die weitere Erforschung der Provenienzen zu bekommen. Das Projekt wurde durch die Förderung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst ermöglicht.